FRANKFURT. Die griechische Antike (ca. 800 v. Christus bis 500 n. Christus) ist faszinierend, mit ihr assoziiert man Götter, bedeutende Philosophen und Olympische Spiele. Die moderne Wissenschaft hat hier ihre Ursprünge, und auch das soziale Miteinander wurde neu gedacht, die meist genannte Errungenschaft dieser Zeit ist die Demokratie. Im Interview spricht der Altphilologe Prof. Dr. Thomas Paulsen (Inhaber des Lehrstuhls für Gräzistik an der Goethe-Universität in Frankfurt) über das kulturelle Leben im antiken Athen und beschreibt Theateraufführungen als Großveranstaltungen in heute kaum vorstellbarem Ausmaß. Das Dionysos-Theater fasste rund 17.000 Menschen, die Stimmung war „vergleichbar mit der in einer Fußballarena“. Bei den „Dionysien“ – Aufführungen unter freiem Himmel – gab es Zwischenrufe, spontanen Beifall oder Buhrufe. Die Autoren kämpften um die Gunst des Publikums, ein Wettbewerb, den die „Großen Drei“ der Dichtung, Euripides, Sophokles und Aischylos meist unter sich entschieden. Das Spiel der Akteure auf der attischen Bühne ist mit Theater heute kaum zu vergleichen: Die Schauspieler trugen Masken. Gestik und Stimme mussten die fehlende Mimik ersetzen.
Film. Geplante Veröffentlichung als Teil der Mediensammlung „Leben und Theater in der Antike“. Foto: Interview mit Thomas Paulsen, auf dem Campus der Universität Frankfurt am Main.